Bodo’s Kicker Kids: Basisarbeit gegen den Corona-Blues

Beim Fußballcamp mit E- und F-Junioren widmet sich Bodo Gadomski einen Tag lang dem Nachwuchs.
Nicht immer kann der „Chef im Ring“ trennscharf zwischen Klassenraum und Fußballplatz unterscheiden. „Ob in der Schule oder beim Training: Wenn der Lehrer redet, müsst ihr zuhören!“, mahnt Bodo Gadomski die jungen Kicker zur Ruhe, um die nächste Übung anzusagen.
Der Fußball fehlt den Kindern
Insgesamt 15 E- und D-Junioren aus dem Nachwuchs von Germania Hauenhorst und TuS St. Arnold hängen an den Lippen des A-Lizenz-Inhabers, der gestern im Waldparkstadion sein drittes von vier Fußballcamps veranstaltete. Mit Unterstützung von Raphael Palm (Ibbenbürener SV) und Christian Lövvelt (E1-Trainer SV Germania) erlebten die Kinder unter dem Motto „Bodo’s Kicker Kids“ einen unbeschwerten Ferientag.
„Ich mache das für die Kinder“, kam Gadomski die Idee in der tiefsten Coronazeit im Frühjahr, als neben Hallensport auch alle andere Aktivitäten untersagt waren. „In der Schule habe ich gemerkt, wie sehr vielen der Fußball fehlt.“ Zeit hatte der 47-Jährige sowieso, denn sein letztes Trainerengagement bei Union Lohne lief kürzlich aus.
Kostenloser Trainingstag
In zwei Gruppen unterteilt üben die Neun- bis Elfjährigen auf dem Platz. Mal mehr, mal weniger konzentriert laufen Torschuss- und Passübungen ab, während Gadomski und Palm nach Kräften dirigieren, korrigieren und motivieren. Zwar sind Leistungsunterschiede bei den Talenten unverkennbar, doch keinem Kind ist das Bemühen abzusprechen.
„Wichtig! In den ersten Sekunden müsst ihr wach sein, sonst nutzt der Gegner das aus“, sagt der gebürtige Hauenhorster, der zu einer Zeit (1997/98) als Spielertrainer bei Germania anfing, als noch keines der nun versammelten Talente geboren war.
„Die Kinder kommen hierhin, müssen nichts bezahlen, bekommen ein Trikot und werden vor Ort versorgt“, trainiert er die Rasselbande ehrenamtlich und spendierte sogar einen Satz Trikots. Auch Bälle schaffte der Coach eigens an, fand hierfür aber mit der Jugendabteilung des SV Germania einen Abnehmer.
Kinder bewegen sich heute weniger
Bei aller Begeisterung auf dem Platz legt Gadomski bei der Frage nach der Entwicklung im Jugendsport allgemein aber den Finger in die Wunde: „Die koordinativen Fähigkeiten lassen immer weiter nach. Man merkt, dass sich die Kinder in der Freizeit nicht mehr so viel draußen bewegen wie sie das früher gemacht haben. Das geht los beim Rückwärts- oder Seitwärtslaufen und einfachsten Übungen. Gerade in den Camps kann man gut sehen, wer gute Jugendtrainer oder Sportlehrer hat und wo vielleicht die Eltern sportaffin sind.“ Gemeinsam mit engagierten Jugendtrainern leistet der Coach hier Nachhilfe und lobt die Unterstützung durch die Vereine: „Ich möchte mal Olli und Stefan Büscher vom SV Mesum, Markus Klapper von Grün-Weiß Amisia, Christian Lövvelt und Claudia Degen vom TuS St. Arnold nennen, die sich unheimlich für die Jugend einbringen.“
Sagt‘s und wird beim Ansagen der nächsten Übung prompt wieder an das Ende der Sommerferien erinnert: „Nicht aufzeigen! Du bist hier nicht in der Schule.“
Nach dem Tag an alter Wirkungsstätte in Hauenhorst steht Gadomski heute beim TuS St. Arnold auf dem Rasen, wo als viertes und letztes Camp ein reines Mädchenfußballtraining stattfindet.