Dämpfer in letzter Sekunde

Am vergangenen Sonntag spielten die Frauen von Germania Hauenhorst gegen die Reserve von Arminia Bielefeld im Jahnstadion. Das Spiel begann turbulent. Lina Jäger steckte den Ball in der vierten Minute überragend durch die Schnittstelle auf die durchlaufende Filipa Barbosa Sampaio. Diese bewahte einen kühlen Kopf und brachte den Ball im Eins-gegen-Eins gegen die Torhüterin im gegnerischen Tor unter. Doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits. Das hielt Hauenhorst aber nicht davon ab, nahezu denselben Spielzug wenig später erneut zu spielen. Diesmal war es Isabell Scheinig, die frei vor dem gegnerischen Tor auftauchte, jedoch knapp vergab. Nach einigen nicht sehr vielversprechenden Chancen auf beiden Seiten kam es dann in der 18. Minute zu einem ähnlichen Schauspiel. Eine Spielerin der Gäste wurde durch die Schnittstelle freigespielt und Anne Gehring hielt im Eins-gegen-Eins überragend. Nur eine Minute später ein Fehler im Aufbauspiel und diesmal waren es Gehring und Wacker, die Schlimmeres verhinderten. In der 23. Minute dann der Schock: Liana Borges geht schreiend zu Boden und muss mit einer Sprunggelenksverletzung ausgewechselt werden. Für sie kam de angeschlagene Luca Marie Selle.

In der 34. Minute gab es einen Eckball für die Damen aus Bielefeld. Germania kann den Ball im eigenen Sechzehner nicht klären und so wackelt nach dem Getümmel das Netz – 0:1 Führung für Bielefeld. In den folgenden Minuten musste Hauenhorst sich erstmal wieder sammeln, so dass Bielefeld noch zu einer weiteren Chance kam, die knapp am Tor vorbei ging.

Doch dann kurz vor dem Halbzeitpfiff spielte Carolin Burkert einen bärenstarken Pass auf die an der rechten Außenbahn durchstartende Tonja Sehring. Diese konnte sich bis in den Sechzehner zur Grundlinie vorkämpfen und spielte den Ball dann auf die mitlaufende Lina Jäger quer, die zum vielumjubelten 1:1 Ausgleich einschob.

Nach dem Wiederanpfiff kam Bielefeld wieder frei vor Anne Gehring auf das Tor zu und diese hielt zum wiederholten Male stark im Eins-gegen-Eins.

In der 49. Minute gab es eine Ecke für die Hauenhorster Damen. Lina Jäger brachte die Ecke, die dann von Bielefeld halbherzig geklärt wurde. Anna Isfort brachte den Ball wieder nach außen auf Lina Jäger, die den Ball erneut als Flanke vor das Tor brachte. Am zweiten Pfosten stand Carolin Burkert goldrichtig und verwandelte zum 2:1.

Nur fünf Minuten später spielt Bielefeld über außen auf ihre Stürmerin die zum dritten Mal im Eins-gegen-Eins vor Anne Gehring auftaucht, diesmal schafft sie es sie zu überwinden und schiebt zum 2:2 ein. Danach erhört Bielefeld merklich den Druck, aber Hauenhorst bleibt standhaft und erspielt sich die nächste Ecke. Die Ecke kommt am zweiten Pfosten runter und Pauline Watte legt ihn nochmal quer auf Carolin Burkert die mit ihrem Doppelpack auf 3:2 erhört.

In der letzten halben Stunde des Spiels kommt es nicht mehr zu nennenswerten Chancen. Die meisten Angriffe wurden auf beiden Seiten im Keim erstickt. So war es auch der Plan in der letzten Minute der Nachspielzeit. Denise Wacker will den Ball der Gegenspielerin vom Fuß grätschen. Der Schiedsrichter entscheidet auf Freistoß. „Manche geben ihn – manche nicht“ hört man von der Ersatzbank. Somit bekommt Bielefeld in der letzten Aktion des Spiels einen Freistoß aus ca. 18 Metern vor dem Tor von der halblinken Position. Die Mauer steht, die Spielerin läuft an und spitzelt den Ball rechts an der Mauer vorbei ins Eck – der Ausgleich zum 3:3 und der Abpfiff. Die Köpfe der Hauenhorsterinnen gehen runter. Das hatte man sich anders vorgestellt.

Unter dem Strich geht das Unentschieden den gesamten Spielverlauf betrachtet völlig in Ordnung, jedoch war der Zeitpunkt und die Entstehung mehr als ungünstig.

Für die Damen der Germania geht es am kommenden Sontag gegen den anderen Tabellennachbarn aus Amelsbüren. Hier muss die Germania einen Dreier einfahren, um nicht im Strudel der unteren Tabellenhälfte unterzugehen.