DFB Stützpunkt
Der Erfolg der deutschen Nationalmannschaft bei den vergangenen Weltmeisterschaften 2002 und 2006 macht sich bereits bemerkbar. Nach dem zweiten Platz bei den Titelkämpfen in Korea und Japan und nach dem dritten Platz bei der WM im eigenen Land rennen die Kinder und Jugendlichen hierzulande zum Beispiel den Vereinen und den Veranstaltern der Fußball-Ferien-Camps die Türen ein.
Zwischen Flensburg und Passau wollen Jungen wie Mädchen ihren WM-Helden nacheifern. Der Nachwuchs sieht in Oliver Kahn, Michael Ballack, Miroslav Klose, Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski und Co. wieder echte Idole. Ein Umstand, der dem Talentförderprogramm des Deutschen Fußball-Bundes zu starkem Rückenwind verhelfen könnte. „Dies kann aber kein Grund sein, sich zurückzulehnen“, sagt Gerhard Mayer-Vorfelder. Vielmehr sieht der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes darin genau die richtige Motivation, „den Erfolg zu bestätigen und in die Zukunft zu tragen“ Ein Vorhaben, das mit Hilfe des DFB-Talentförderprogramms umgesetzt werden soll.
Das Projekt hat zum Saisonstart 2002/2003 in ganz Deutschland begonnen. Um dieses Projekt voranzutreiben, hat es der damalige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder zur „Chefsache“ erklärt. Darum werden jetzt in 390 Stützpunkten, die flächendeckend über die ganze Republik verteilt sind, die Hoffnungsträger für die nächsten Weltmeisterschaften ausgebildet. „Es gibt viele Quereinsteiger. Das haben zuletzt wieder die Beispiele Christoph Metzelder und Miroslav Klose gezeigt. Die haben erst spät den Sprung in einen Profiverein geschafft“, sagt Gerhard Mayer-Vorfelder. In Zukunft sollen auch die Spieler, die im Alter von 14 oder 15 Jahren noch nicht in einem Leistungszentrum der Lizenzklubs aufgenommen worden sind, durch das Talentförderprogramm individuell geschult werden, um so weiter im Blickfeld zu bleiben. Einmal wöchentlich zusätzlich zum Vereinstraining lädt der DFB dann die größten Talente der Kreise zur Teilnahme an einer Sonderschicht in den Talentzentren ein. Speziell die individuelle Schulung im technischen und taktischen Bereich steht dabei auf dem Programm. „Anders als im Verein haben die Trainer in den Stützpunkten nämlich genügend Zeit, sich mit jedem einzelnen Spieler zu beschäftigen“, sagt Jörg Daniel, sportlicher Leiter des Talentförderprogramms.
Trainingsbild Mädchenfußball Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis siebzehn Jahren dürfen sich angesprochen fühlen. Auf die enorme Zahl von 390 Stützpunkte kommt man, weil eine größtmögliche Flächendeckung erreicht werden soll. Bei bundesweit rund 26000 Vereinen entspricht das durchschnittlich etwa 70 Vereine pro Stützpunkt. Damit ist ein engmaschiges Netz geknüpft, das eine kompakte Sichtung ermöglicht. „Jedes Talent soll überall die gleiche Chance haben, gesichtet und gefördert zu werden“, sagt Gerhard Mayer-Vorfelder. Etwa 16.000 Jugendliche profitieren jährlich von der Sonderförderung profitieren. Um sie kümmern sich rund 1.200 lizenzierte Trainer. „Mit dem Talentförderprogramm möchte der DFB talentierte Spieler durch ein qualitativ hochwertiges Training sowie fachlich geschulte Trainer frühzeitig sichten und ausbilden. Gerade D-Junioren lernen anspruchsvolle Techniken besonders schnell“, erklärte der ehemalige DFB-Jugendkoordinator Michael Skibbe.
Trainingsbild JungenNeben Kompetenz auf dem Spielfeld erfordert das Talentförderprogramm aber auch Fachwissen hinter dem Schreibtisch. Für die Organisation dieses Projekts hat der DFB 29 hauptamtliche Stützpunktkoordinatoren eingestellt, die in enger Zusammenarbeit mit den Landesverbänden für einen reibungslosen Ablauf und die Vermittlung einer einheitlichen Trainings- und Spielphilosophie bis an die Basis sorgen. Damit nehmen die Stützpunktkoordinatoren eine zentrale Rolle in dem Nachwuchskonzept ein. „Im Wesentlichen wird es von ihnen abhängen, ob das Talentförderprogramm ein Erfolg wird“, sagt Mayer-Vorfelder. Allerdings können die Stützpunktkoordinatoren durchaus auf bestehende Strukturen zurückgreifen. „Das Talentförderprogramm ist optimal auf die bestehende Struktur unseres Junioren-Fußballs abgestimmt und deshalb besonders wirkungsvoll“, erklärt Jörg Daniel, Sportlicher Leiter des Talentförderprogramms.
Alle diese sportlichen Aspekte machen das Talentförderprogramm so wertvoll. Deshalb investiert der Deutsche Fußball-Bund pro Jahr rund zehn Millionen Euro in das Projekt. Und das aus voller Überzeugung. Denn der ehemalige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder erklärte: „Es ist unsere Absicht, die Talentförderung zum bedeutendsten Schwerpunkt unserer Arbeit zu machen. Mit dem Talentförderprogramm setzt der Deutsche Fußball-Bund ein Nachwuchskonzept in einer Dimension um, an die weltweit kein anderer Verband heranreicht.“
Das neue Talentförderprogramm versteht sich als ideale Ergänzung zu den übrigen Eckpunkten des DFB-Nachwuchkonzeptes: dem Trainer-Service, den Schulkooperationen und den Junioren-Nationalteams.
Egal, wo ein Kind in Deutschland Fußball spielt, ob im Süden oder Norden, ob in der Großstadt oder im Dorf, ob im Regionalliga-Klub oder im Kreisliga-Verein, es muss die gleiche Chance besitzen, von den Trainern des Talentförderprogramms gesichtet zu werden. Und das nicht nur einmal, sondern regelmäßig. Wird der Junge oder das Mädchen einmal für talentiert befunden, soll es auch dauerhaft und konstant ausgebildet werden. Von Fachkräften, die mindestens die C-Lizenz besitzen. Nach einer einheitlichen Methodik. Und nach individuellen Bedürfnissen. Schließlich ist das Fördertraining eine Ergänzung zum Vereinstraining und dient vor allem der Taktik- und Technikschulung. Im Endeffekt soll für das Talent ein häufigeres und qualifizierteres Training angeboten werden.
Das DFB-Talentförderprogramm spricht gerade im D-Junioren-Bereich eine große Gruppe junger Vereinsspieler an. Das Ziel, dabei zu sein, wird für die Kinder somit greifbar, erreichbar. Daraus können Nachwuchskicker Motivation ziehen. Aber nicht nur die Begeisterung wächst, auch die Talentsichtung der Landesverbände wird weiter optimiert. Schließlich halten jetzt noch mehr Fachleute die Augen auf. Sportlich wird sich das Niveau der Spieler durch das qualifizierte Zusatztraining ebenfalls verbessern.
Quelle: DFB
Die Eröffnung
Es war sicherlich ein besonderes „Highlight“ in der Geschichte des SV Germania Hauenhorst. Am 22. September 2003 fand die offizielle Eröffnung des DFB Stützpunktes auf unserem Sportgelände statt.
Mit Olaf Thon konnten wir einen absoluten Stargast begrüßen. Weshalb er zu den Sympathieträgern im deutschen Fußball gehört, wurde schnell klar. „Ich habe Zeit!“ waren mit die ersten Worte bei seinem Eintreffen.
Gute zwei Stunden stand er Rede und Antwort, scheute einen Vergleich beim Torwandschießen mit unseren Juniorenspielern Julian Krause und Maik Weber nicht und schrieb Hunderte von Autogrammen.
Wer einen Blick auf unser Stützpunktschild am kleinen Trainingsplatz wirft, wird sehen, dass er sich auch dort verewigt hat. Als er um 19:30 Uhr die Heimreise nach Gelsenkirchen antrat bekundete er mehrmals, das es ihm riesigen Spaß gemacht habe.
Aber auch die Offiziellen des DFB zeigten sich voll des Lobes über die Veranstaltung an diesem Nachmittag. Die drei Stützpunkttrainer Frank Vanheiden, Stefan Rother und Lothar Gottwald betonten noch am gleichen Abend, dass sie von der Organisation und der großen Zuschauerzahl begeistert seien. Die Medien zeigten ein großes Interesse an der Eröffnungsveranstaltung. Neben den Vertretern der ortsansässigen Zeitungen war Radio „RST“ und der Westdeutsche Rundfunk mit einem Kamerateam vor Ort. Bereits am Abend wurde um 19:30 Uhr im Fernsehen in der „Lokalzeit Münsterland“ auf WDR 3 ein Bericht über die Talentförderung am Stützpunkt Hauenhorst gesendet.
Jetzt heißt es anpacken um bei den montäglichen Trainingseinheiten auf unserem Waldparkstadion den Spielern, Trainern und Eltern den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Den enormen Imagegewinn die unser Verein durch die Einrichtung des DFB-Stützpunktes in Hauenhorst und speziell der Eröffnungsveranstaltung erhalten hat, sollte Ansporn genug dafür sein, noch näher zusammen zu rücken, um die notwendigen Aufgaben die in Zukunft auf den Verein zukommen zur aller Zufriedenheit zu lösen.