Germania Frauen verschenken Punkte in Höntrop
Welcher Fußballfan kennt sie nicht, die Phrase „Wir hatten gefühlt 80% Ballbesitz“? Hauenhorst Trainer Ralf Spanier musste diese Aussage am Sonntag nach dem 2:2 (1:1) seiner Mannschaft beim SV Höntrop einigen Pressevertretern nach der Frage zum Spielverlauf genauso mitteilen – nur das Wort „gefühlt“ hat der Coach weggelassen. „Wir waren dominant, spielbestimmend, technisch und taktisch komplett überlegen…haben aber beim Torabschluss versagt“- Harte Worte, die aber mit Blick auf die 93min Spielzeit, tatsächlich zutreffen. Ein Eckballverhältnis von 9:0 und bei den Torchancen heißt es sogar 24:4 – doch am Ende steht es Unentschieden.
Die Germania begann stark und setzte den SV Höntrop sofort unter Druck. In der 4.min (Nicole Schampera) und in der 7.min (Michelle Löchtenberg) wurde es das erste Mal gefährlich. In der 12.min war es Lina Jäger nach einem Eckball, der auf der Linie geklärt werden konnte. Den Nachschuss von Lara Hohm lenkte die überragende Torfrau Larissa Kröhling über das Tor. In der 20.min (Schampera), sowie in der 28.min (Jäger), 29.min (Laura Voss) und 32.min (Merle Kölking) zeigte Kröhling bei Distanzschüssen ebenfalls ihre Klasse. Doch in der 36.min war auch sie machtlos. Hauenhorst spielte Tempofußball und nach einem Doppelpass zwischen Schampera und Kölking war es Nicole Schampera, die souverän zur 1:0 Führung einschob. Keine 3 min. später aber der erste Schock: Nach einem Abspielfehler kam Höntrops Merle Neuhaus an den Ball und erzielte den 1:1 Ausgleich. Bitter für die Germania: Dieses Tor war zudem der erste Schuss auf das Tor von Anne Gehring.
Nach dem Seitenwechsel ersetzte Leonie Pliet Isabell Scheinig, die dem heißen Wetter Tribut zollen musste. Der Druck von Hauenhorst ging aber genauso weiter, wie schon im ersten Durchgang. In der 47.min scheiterte Schampera mit einem Distanzschuss, in der 53.min Lisa Stoltmann, die ebenfalls aus der Distanz nur die Latte traf. Kurze Zeit fiel dann das überfällige Tor: Anna Höfker köpfte nach einem Eckball zur 2:1 Führung für Hauenhorst. Die Germania ließ nicht locker und kam durch Merle Kölking (64.min), Lisa Stoltmann (67.min) und erneut Kölking (75.min) zu weiteren Torchancen. In der 81.min wurde ein Kopfball von Nicole Schampera von der Höntroper Abwehr auf der Linie geklärt und in der 86.min dann die große Chance auf die Spielentscheidung. Lina Jäger setzte sich auf der Außenbahn gegen ihre Gegenspielerin gekonnt durch, doch kurz vor dem Tor schoss sie den Ball, anstatt auf die völlig freistehende Schampera zu passen, volley ins Außennetz.
In der Nachspielzeit passierte dann das, was man auch mit „so ist Fußball“ bezeichnet. Ein Freistoß von Höntrop fliegt in den Strafraum und springt auf dem Kunstrasen so unglücklich auf, dass die ebenfalls völlig überraschte Giulia Grimaldi zum viel umjubelten 2:2 für Höntrop einschob.
Danach wurde das Spiel vom Schiedsrichter sofort abgepfiffen und Hauenhorst verstand die Welt nicht mehr. Trotz allem Frust geht die Germania nun aber erhobenen Hauptes in das Spiel gegen den TOP Favoriten Fortuna Freudenberg, wo die Trainer Spanier / Scheinig einen nicht so unkonventionell spielenden Gegner erwarten.